Antrag: | Wir sorgen für echten Tierschutz und ein Ende der Tierquälerei |
---|---|
Antragsteller*in: | Stefan Hintsche |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 07.04.2017, 05:58 |
Ä2 zu UK-GL-01-neu: Wir sorgen für echten Tierschutz und ein Ende der Tierquälerei
Antragstext
Von Zeile 82 bis 86:
Immer noch leiden etliche Tiere in Zirkussen und Zoos, in Ponykarussels und Delfinarien. Für uns sind Tiere keine Unterhaltungsgegenstände. Wir wollen das Leid von Wildtieren in Zirkussen und Zoos beenden. Wir setzen uns dafür ein, dass die beschlossene Bundesratsinitiative zum Nein von Wildtieren in Zirkussen endlich umgesetzt wird.
Wir bekennen uns zur guten Arbeit der wissenschaftlich geführten Zoologischen Gärten und wollen sie bei der Forschung, der Arbeit in Arterhaltungsprogrammen und bei der Umweltbildung weiter unterstützen.
Es ist an der Zeit, das Verhältnis Mensch zu Tier neu zu definieren. Tiere
empfinden Schmerzen, Leid und Angst ebenso wie Freude und Empathie. Deshalb
kämpfen wir Grünen dafür, Tiere um ihrer selbst willen zu schützen. Das
Staatsziel Tierschutz, das wir nach langem Kampf erreicht haben, muss endlich
mit Leben gefüllt werden. Deshalb wollen wir das Tierschutzgesetz und die
dazugehörigen Verwaltungsvorschriften gründlich überarbeiten.
Um den Tierschutz effektiver durchsetzen zu können, werden wir ein bundesweites
Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen schaffen. Auch
Tierschutzbeauftragte auf allen politischen Ebenen sind wichtig, um die Rechte
von Tieren zu vertreten.
Raus aus der Massentierhaltung
Am schlimmsten ist die Entwicklung in der industriellen Massentierhaltung aus
dem Ruder gelaufen. Im krassen Gegensatz zu den oft idyllisch anmutenden
Werbebotschaften von Lebensmittelhandel und Agrarindustrie gibt es mittlerweile
für über hundert Millionen Tiere in der Landwirtschaft im Laufe ihres kurzen
Lebens keinen Tag, an dem sie ihrer trostlosen Stallhaltung entrinnen können.
Wir Grünen wollen die Art und Weise, wie wir unser Essen produzieren, verändern.
Wir wissen, dass Schweine, Hühner und Fische Lebewesen sind, die komplexe
Gefühle haben und für die ein Leben gut oder schlecht verlaufen kann. Wir
wissen, dass jedes Individuum ein Interesse an einem guten Leben hat. Vor diesem
Hintergrund sind die Zustände der Agrarindustrie einer modernen Gesellschaft
unwürdig. Deshalb fordern wir radikale Änderungen in der Tierhaltung.
Auch die Mehrheit der Bevölkerung will nicht, dass Tiere ohne Zugang zu
Frischluft und Tageslicht gehalten werden, dass ihnen Körperteile amputiert
werden, dass Küken geschreddert werden oder dass Kühen gleich nach der Geburt
ihre Kälber genommen werden. Deshalb wird es Zeit, dies zu ändern: Wir wollen,
dass die Tiere ein besseres Leben haben. Dazu gehört, dass sie ganzjährig freien
Zugang zu Außenbereichen und Möglichkeiten zum Ausleben arteigener
Verhaltensweisen und zum Rückzug haben. Wir wollen Gruppengrößen, die den
individuellen Bedürfnissen der Tiere gerecht werden und in denen Tiere gesund
gepflegt werden können, statt ganze Ställe mit Antibiotika zu „behandeln“. Wir
wollen Lebendtransporte auf ein Minimum reduzieren und Qualzuchten verbieten.
Damit wollen wir die industrielle Massentierhaltung in den nächsten 20 Jahren
beenden.
Wir wollen die Zahl der pro Fläche gehaltenen Tiere reduzieren, um die
Güllemengen, die Treibhausgasemissionen und den hohen Bedarf an importierten
Futtermitteln zu verringern, aber auch, um die Ausbreitung von Tierseuchen wie
Vogelgrippe zu bekämpfen. Mit der Industrialisierung der Tierhaltung nahm der
Konsum von Lebensmitteln tierischen Ursprungs drastisch zu, zusätzlich
produzieren wir heute in hohem Maße für den Export. Diese Entwicklungen wollen
wir umkehren. Wir wollen weniger Tiere besser halten.
Für eine Landwirtschaft ohne Gift
Nicht nur in der Tierhaltung selbst leiden Tiere unter den Bedingungen der
heutigen Landwirtschaft. Der flächendeckende massive Einsatz von Pestiziden hat
verheerende Folgen für den Artenreichtum und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit,
der Anbau von Monokulturen nimmt Insekten und Vögeln Nahrungsquellen und
Lebensräume. In einigen Gegenden ist die Population der Insekten innerhalb von
zehn Jahren um 75 % zurückgegangen. Darum beenden wir den Einsatz von besonders
schädlichen und gesundheitsgefährdenden Stoffen wie Glyphosat und
Neonicotinoiden. Wir legen ein Programm auf, das den Pestizideinsatz eindämmt
und eine Pestizidabgabe enthält, damit die Verursacher*innen die Folgekosten
tragen und nicht die Steuerzahler*innen. Wir stärken die Forschung für den
nicht-chemischen Pflanzenschutz, zum Beispiel durch robuste Sorten, vielseitige
Fruchtfolgen und die Förderung von Nützlingen.
Umbau der Tierhaltung fair finanzieren
Die heutige Form der industriellen Tierhaltung erzeugt immense externe Kosten –
Kosten, die die Steuerzahler*innen bezahlen, aber auch solche, die zukünftige
Generationen, Menschen in anderen Teilen der Welt und nichtmenschliche Tiere
bezahlen. Wir sind überzeugt: eine tier- und umweltfreundlichere Landwirtschaft
ist gesamtgesellschaftlich günstiger. Der Transformationsprozess erfordert
jedoch Investitionen. Diese wollen wir – ähnlich wie bei der Energiewende – in
Form einer Umlage auf Tierprodukte finanzieren. So gewährleisten wir, dass die
Bäuer*innen beim Umbau der Tierhaltung unterstützt werden und von ihrer Arbeit
wieder leben können.
Klare Kennzeichnung und echte Alternativen
Unsere wichtigsten Verbündeten auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft
sind informierte Verbraucher*innen. Doch die Lebensmittelindustrie macht es
ihnen schwer, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen. Wir Grünen wollen, dass
die Lebensmittelverpackung sagt, was in ihr steckt. Darum werden wir eine
eindeutige Kennzeichnung aller Tierprodukte einführen, die deutlich macht, wie
die Tiere gehalten wurden – so wie bei der Kennzeichnung von Eiern. Und wir
führen die Kennzeichnung auch für verarbeitete Produkte sowie für Wolle und
Leder in der Bekleidungsindustrie ein. Dann können Konsument*innen beim
Einkaufen Tierquäler*innen die rote Karte zeigen.
Wir wollen, dass Menschen auch die Möglichkeit haben, sich ganz dagegen zu
entscheiden, dass Tiere für die Nahrungsmittelproduktion eingesperrt und getötet
werden. Doch vielfach fehlt dafür noch ein entsprechendes veganes Angebot. Wir
werden in allen öffentlichen Einrichtungen, von Krankenhäusern und Gefängnissen
über Schulen und Unimensen bis zu Behörden-Kantinen, vegane Alternativen
etablieren, damit Konsument*innen die Freiheit haben, sich vegan zu ernähren.
Für ein Ende der Tierquälerei
Immer noch leiden etliche Tiere in Zirkussen und Zoos, in Ponykarussels und
Delfinarien. Für uns sind Tiere keine Unterhaltungsgegenstände. Wir wollen das
Leid von Wildtieren in Zirkussen und Zoos beenden. Wir setzen uns dafür ein,
dass die beschlossene Bundesratsinitiative zum Nein von Wildtieren in Zirkussen
endlich umgesetzt wird.
Wir bekennen uns zur guten Arbeit der wissenschaftlich geführten Zoologischen Gärten und wollen sie bei der Forschung, der Arbeit in Arterhaltungsprogrammen und bei der Umweltbildung weiter unterstützen.
Eine Mehrheit der Menschen will wie wir keine Pelzfarmen dulden. Auch für
Wasserlebewesen wollen wir endlich wirksamen Schutz. Dafür werden wir die
Grundschleppnetz- und Stellnetzfischerei beenden und uns auch international für
ein Ende dieser Methoden einsetzen. Die Haltung von Fischen in Aquakulturen
gleicht in aller Regel den unwürdigen Bedingungen der Massentierhaltung. Auch
hier wollen wir mit verbindlichen Regeln dafür sorgen, dass es den Tieren besser
geht.
Wir wollen Tierversuche so schnell wie möglich beenden und dafür
Alternativmethoden und tierfreie Testverfahren stärken. Aber auch in anderen
Bereichen wollen wir Alternativen zur Nutzung von Tieren fördern. Dazu gehören
etwa die Waldpflege ohne Jagd und bio-vegane Landwirtschaft.
Für ein gerechtes Zusammenleben mit Tieren
Viele Menschen leben längst gemeinsam und friedlich zusammen mit Tieren. Hunde
und Katzen sind für viele von uns Familienmitglieder und gleichwertige Partner.
Damit leben wir einen Umgang von Menschen mit anderen Tieren vor, welchen wir
uns in Zukunft auch in anderen Bereichen wünschen.
Wir fordern eine Heimtierverordnung, in der wir Bedingungen für das
Zusammenleben mit Tieren festlegen und eine bundesweite Kennzeichnungspflicht
von privat gehaltenen Tieren einführen. Aus Tier- und Artenschutzgründen wollen
wir eine Positivliste für die Heimtierhaltung einführen und den Import
wildgefangener Tiere ebenso beenden wie kommerzielle Exotenbörsen. Illegaler
Tierhandel muss unterbunden werden. Die wichtige Arbeit der Tierheime soll
dagegen endlich entsprechend finanziert werden.
Wir leben in unseren Städten nicht alleine. Auch andere Tiere haben sich dort
niedergelassen oder wurden dort von uns ausgesetzt. Wir wollen das Zusammenleben
mit diesen Tieren gerecht gestalten. Dazu gehört es beispielsweise, dass wir
Stadttauben artgerechtes Futter und Taubenschläge zur Verfügung stellen, statt
sie unsere unbekömmlichen Abfälle essen zu lassen und durch Spikes zu bekämpfen.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
______________________________________________________________________________
Ausstieg aus der Massentierhaltung
Tiere brauchen Platz für Auslauf, Rückzug und zum Ausleben arteigener
Verhaltensweisen. Wir beenden die Qualzucht auf Kosten der Tiergesundheit und
den Missbrauch von Antibiotika. Lebendtransporte begrenzen wir auf ein Minimum.
Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern wollen wir den Strukturwandel zu einer
Landwirtschaft schaffen, die besser mit Tieren umgeht. Wir wollen sämtliche –
auch verarbeitete – Tierprodukte verlässlich kennzeichnen, damit
Verbraucher*innen beim Einkauf bewusst entscheiden können.
______________________________________________________________________________
Kein Gift in der Landwirtschaft
Wir wollen eine giftfreie Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel auf unseren
Tellern. Eine Landwirtschaft, die ohne Glyphosat und Insektenvernichtungsmittel
arbeitet. Denn Glyphosat ist der größte Killer der Artenvielfalt im ländlichen
Raum. Neonicotinoide verursachen massenhaftes Bienensterben. Darum werden wir
sie verbieten. Für alle anderen Stoffe ändern wir das Zulassungsverfahren so,
dass wirklich nur für Menschen und andere Tiere unbedenkliche Stoffe eingesetzt
werden.
______________________________________________________________________________
Tierversuche beenden
Jedes Jahr werden Millionen Tiere in Tierversuchen regelrecht verbraucht. Dabei
sind Menschen und andere Tiere so verschieden, dass die gewonnen Erkenntnisse
fast nie auf den Menschen übertragbar sind. Nützliche Substanzen kommen nicht
zur Anwendung, wenn sie im Tierversuch versagt haben. Tierversuche sind daher
nicht nur ein ethisches Problem, sondern auch ein wissenschaftliches. Wir wollen
einen zügigen Ausweg aus dem Irrweg Tierversuch. Dafür wollen wir das
Tierschutzrecht stärken, um unnötige Tierversuche zu verhindern und Alternativen
intensiv fördern.
______________________________________________________________________________
Von Zeile 82 bis 86:
Immer noch leiden etliche Tiere in Zirkussen und Zoos, in Ponykarussels und Delfinarien. Für uns sind Tiere keine Unterhaltungsgegenstände. Wir wollen das Leid von Wildtieren in Zirkussen und Zoos beenden. Wir setzen uns dafür ein, dass die beschlossene Bundesratsinitiative zum Nein von Wildtieren in Zirkussen endlich umgesetzt wird.
Wir bekennen uns zur guten Arbeit der wissenschaftlich geführten Zoologischen Gärten und wollen sie bei der Forschung, der Arbeit in Arterhaltungsprogrammen und bei der Umweltbildung weiter unterstützen.
Es ist an der Zeit, das Verhältnis Mensch zu Tier neu zu definieren. Tiere
empfinden Schmerzen, Leid und Angst ebenso wie Freude und Empathie. Deshalb
kämpfen wir Grünen dafür, Tiere um ihrer selbst willen zu schützen. Das
Staatsziel Tierschutz, das wir nach langem Kampf erreicht haben, muss endlich
mit Leben gefüllt werden. Deshalb wollen wir das Tierschutzgesetz und die
dazugehörigen Verwaltungsvorschriften gründlich überarbeiten.
Um den Tierschutz effektiver durchsetzen zu können, werden wir ein bundesweites
Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen schaffen. Auch
Tierschutzbeauftragte auf allen politischen Ebenen sind wichtig, um die Rechte
von Tieren zu vertreten.
Raus aus der Massentierhaltung
Am schlimmsten ist die Entwicklung in der industriellen Massentierhaltung aus
dem Ruder gelaufen. Im krassen Gegensatz zu den oft idyllisch anmutenden
Werbebotschaften von Lebensmittelhandel und Agrarindustrie gibt es mittlerweile
für über hundert Millionen Tiere in der Landwirtschaft im Laufe ihres kurzen
Lebens keinen Tag, an dem sie ihrer trostlosen Stallhaltung entrinnen können.
Wir Grünen wollen die Art und Weise, wie wir unser Essen produzieren, verändern.
Wir wissen, dass Schweine, Hühner und Fische Lebewesen sind, die komplexe
Gefühle haben und für die ein Leben gut oder schlecht verlaufen kann. Wir
wissen, dass jedes Individuum ein Interesse an einem guten Leben hat. Vor diesem
Hintergrund sind die Zustände der Agrarindustrie einer modernen Gesellschaft
unwürdig. Deshalb fordern wir radikale Änderungen in der Tierhaltung.
Auch die Mehrheit der Bevölkerung will nicht, dass Tiere ohne Zugang zu
Frischluft und Tageslicht gehalten werden, dass ihnen Körperteile amputiert
werden, dass Küken geschreddert werden oder dass Kühen gleich nach der Geburt
ihre Kälber genommen werden. Deshalb wird es Zeit, dies zu ändern: Wir wollen,
dass die Tiere ein besseres Leben haben. Dazu gehört, dass sie ganzjährig freien
Zugang zu Außenbereichen und Möglichkeiten zum Ausleben arteigener
Verhaltensweisen und zum Rückzug haben. Wir wollen Gruppengrößen, die den
individuellen Bedürfnissen der Tiere gerecht werden und in denen Tiere gesund
gepflegt werden können, statt ganze Ställe mit Antibiotika zu „behandeln“. Wir
wollen Lebendtransporte auf ein Minimum reduzieren und Qualzuchten verbieten.
Damit wollen wir die industrielle Massentierhaltung in den nächsten 20 Jahren
beenden.
Wir wollen die Zahl der pro Fläche gehaltenen Tiere reduzieren, um die
Güllemengen, die Treibhausgasemissionen und den hohen Bedarf an importierten
Futtermitteln zu verringern, aber auch, um die Ausbreitung von Tierseuchen wie
Vogelgrippe zu bekämpfen. Mit der Industrialisierung der Tierhaltung nahm der
Konsum von Lebensmitteln tierischen Ursprungs drastisch zu, zusätzlich
produzieren wir heute in hohem Maße für den Export. Diese Entwicklungen wollen
wir umkehren. Wir wollen weniger Tiere besser halten.
Für eine Landwirtschaft ohne Gift
Nicht nur in der Tierhaltung selbst leiden Tiere unter den Bedingungen der
heutigen Landwirtschaft. Der flächendeckende massive Einsatz von Pestiziden hat
verheerende Folgen für den Artenreichtum und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit,
der Anbau von Monokulturen nimmt Insekten und Vögeln Nahrungsquellen und
Lebensräume. In einigen Gegenden ist die Population der Insekten innerhalb von
zehn Jahren um 75 % zurückgegangen. Darum beenden wir den Einsatz von besonders
schädlichen und gesundheitsgefährdenden Stoffen wie Glyphosat und
Neonicotinoiden. Wir legen ein Programm auf, das den Pestizideinsatz eindämmt
und eine Pestizidabgabe enthält, damit die Verursacher*innen die Folgekosten
tragen und nicht die Steuerzahler*innen. Wir stärken die Forschung für den
nicht-chemischen Pflanzenschutz, zum Beispiel durch robuste Sorten, vielseitige
Fruchtfolgen und die Förderung von Nützlingen.
Umbau der Tierhaltung fair finanzieren
Die heutige Form der industriellen Tierhaltung erzeugt immense externe Kosten –
Kosten, die die Steuerzahler*innen bezahlen, aber auch solche, die zukünftige
Generationen, Menschen in anderen Teilen der Welt und nichtmenschliche Tiere
bezahlen. Wir sind überzeugt: eine tier- und umweltfreundlichere Landwirtschaft
ist gesamtgesellschaftlich günstiger. Der Transformationsprozess erfordert
jedoch Investitionen. Diese wollen wir – ähnlich wie bei der Energiewende – in
Form einer Umlage auf Tierprodukte finanzieren. So gewährleisten wir, dass die
Bäuer*innen beim Umbau der Tierhaltung unterstützt werden und von ihrer Arbeit
wieder leben können.
Klare Kennzeichnung und echte Alternativen
Unsere wichtigsten Verbündeten auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft
sind informierte Verbraucher*innen. Doch die Lebensmittelindustrie macht es
ihnen schwer, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen. Wir Grünen wollen, dass
die Lebensmittelverpackung sagt, was in ihr steckt. Darum werden wir eine
eindeutige Kennzeichnung aller Tierprodukte einführen, die deutlich macht, wie
die Tiere gehalten wurden – so wie bei der Kennzeichnung von Eiern. Und wir
führen die Kennzeichnung auch für verarbeitete Produkte sowie für Wolle und
Leder in der Bekleidungsindustrie ein. Dann können Konsument*innen beim
Einkaufen Tierquäler*innen die rote Karte zeigen.
Wir wollen, dass Menschen auch die Möglichkeit haben, sich ganz dagegen zu
entscheiden, dass Tiere für die Nahrungsmittelproduktion eingesperrt und getötet
werden. Doch vielfach fehlt dafür noch ein entsprechendes veganes Angebot. Wir
werden in allen öffentlichen Einrichtungen, von Krankenhäusern und Gefängnissen
über Schulen und Unimensen bis zu Behörden-Kantinen, vegane Alternativen
etablieren, damit Konsument*innen die Freiheit haben, sich vegan zu ernähren.
Für ein Ende der Tierquälerei
Immer noch leiden etliche Tiere in Zirkussen und Zoos, in Ponykarussels und Für uns sind Tiere keine Unterhaltungsgegenstände. Wir wollen das
Delfinarien.
Leid von Wildtieren in Zirkussen und Zoos beenden. Wir setzen uns dafür ein,
dass die beschlossene Bundesratsinitiative zum Nein von Wildtieren in Zirkussen
endlich umgesetzt wird.
Wir bekennen uns zur guten Arbeit der wissenschaftlich geführten Zoologischen Gärten und wollen sie bei der Forschung, der Arbeit in Arterhaltungsprogrammen und bei der Umweltbildung weiter unterstützen.
Eine Mehrheit der Menschen will wie wir keine Pelzfarmen dulden. Auch für
Wasserlebewesen wollen wir endlich wirksamen Schutz. Dafür werden wir die
Grundschleppnetz- und Stellnetzfischerei beenden und uns auch international für
ein Ende dieser Methoden einsetzen. Die Haltung von Fischen in Aquakulturen
gleicht in aller Regel den unwürdigen Bedingungen der Massentierhaltung. Auch
hier wollen wir mit verbindlichen Regeln dafür sorgen, dass es den Tieren besser
geht.
Wir wollen Tierversuche so schnell wie möglich beenden und dafür
Alternativmethoden und tierfreie Testverfahren stärken. Aber auch in anderen
Bereichen wollen wir Alternativen zur Nutzung von Tieren fördern. Dazu gehören
etwa die Waldpflege ohne Jagd und bio-vegane Landwirtschaft.
Für ein gerechtes Zusammenleben mit Tieren
Viele Menschen leben längst gemeinsam und friedlich zusammen mit Tieren. Hunde
und Katzen sind für viele von uns Familienmitglieder und gleichwertige Partner.
Damit leben wir einen Umgang von Menschen mit anderen Tieren vor, welchen wir
uns in Zukunft auch in anderen Bereichen wünschen.
Wir fordern eine Heimtierverordnung, in der wir Bedingungen für das
Zusammenleben mit Tieren festlegen und eine bundesweite Kennzeichnungspflicht
von privat gehaltenen Tieren einführen. Aus Tier- und Artenschutzgründen wollen
wir eine Positivliste für die Heimtierhaltung einführen und den Import
wildgefangener Tiere ebenso beenden wie kommerzielle Exotenbörsen. Illegaler
Tierhandel muss unterbunden werden. Die wichtige Arbeit der Tierheime soll
dagegen endlich entsprechend finanziert werden.
Wir leben in unseren Städten nicht alleine. Auch andere Tiere haben sich dort
niedergelassen oder wurden dort von uns ausgesetzt. Wir wollen das Zusammenleben
mit diesen Tieren gerecht gestalten. Dazu gehört es beispielsweise, dass wir
Stadttauben artgerechtes Futter und Taubenschläge zur Verfügung stellen, statt
sie unsere unbekömmlichen Abfälle essen zu lassen und durch Spikes zu bekämpfen.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
______________________________________________________________________________
Ausstieg aus der Massentierhaltung
Tiere brauchen Platz für Auslauf, Rückzug und zum Ausleben arteigener
Verhaltensweisen. Wir beenden die Qualzucht auf Kosten der Tiergesundheit und
den Missbrauch von Antibiotika. Lebendtransporte begrenzen wir auf ein Minimum.
Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern wollen wir den Strukturwandel zu einer
Landwirtschaft schaffen, die besser mit Tieren umgeht. Wir wollen sämtliche –
auch verarbeitete – Tierprodukte verlässlich kennzeichnen, damit
Verbraucher*innen beim Einkauf bewusst entscheiden können.
______________________________________________________________________________
Kein Gift in der Landwirtschaft
Wir wollen eine giftfreie Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel auf unseren
Tellern. Eine Landwirtschaft, die ohne Glyphosat und Insektenvernichtungsmittel
arbeitet. Denn Glyphosat ist der größte Killer der Artenvielfalt im ländlichen
Raum. Neonicotinoide verursachen massenhaftes Bienensterben. Darum werden wir
sie verbieten. Für alle anderen Stoffe ändern wir das Zulassungsverfahren so,
dass wirklich nur für Menschen und andere Tiere unbedenkliche Stoffe eingesetzt
werden.
______________________________________________________________________________
Tierversuche beenden
Jedes Jahr werden Millionen Tiere in Tierversuchen regelrecht verbraucht. Dabei
sind Menschen und andere Tiere so verschieden, dass die gewonnen Erkenntnisse
fast nie auf den Menschen übertragbar sind. Nützliche Substanzen kommen nicht
zur Anwendung, wenn sie im Tierversuch versagt haben. Tierversuche sind daher
nicht nur ein ethisches Problem, sondern auch ein wissenschaftliches. Wir wollen
einen zügigen Ausweg aus dem Irrweg Tierversuch. Dafür wollen wir das
Tierschutzrecht stärken, um unnötige Tierversuche zu verhindern und Alternativen
intensiv fördern.
______________________________________________________________________________
Kommentare