Fischerei mit Grundschleppnetzen wird zwar als Problem benannt, eine Forderung resultiert daraus bisher aber nicht.
Antrag: | Wir erhalten unsere Natur |
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Antragsteller*in: | Philipp Bruck |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 23.03.2017, 14:54 |
Antrag: | Wir erhalten unsere Natur |
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Antragsteller*in: | Philipp Bruck |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 23.03.2017, 14:54 |
verträglich gestalten. Nutzungsfreie Meeresschutzgebiete sollen dafür sorgen, dass sich das Ökosystem Meer erholen kann. Den Einsatz von Grundschleppnetzen werden wir beenden.
Der Mensch ist auf sauberes Wasser, gesunde Böden und gute Luft angewiesen. Nur
dann können alle frei, unbesorgt und gesund leben, können gestalten und
genießen. Natur und Umwelt zu schützen heißt, die Grundlagen unseres Lebens zu
schützen. Doch wir Menschen setzen dies mit unserer Art, zu wirtschaften und zu
konsumieren, mehr und mehr aufs Spiel. Der zukunftsvergessene Umgang mit der uns
gegebenen Natur und ihren Schätzen fällt am Ende auf uns selbst zurück. Das
Quecksilber, das die Kohlekraftwerke in die Luft pusten, der Plastikmüll, den
wir in Flüssen und Meeren „entsorgen“, die Pestizide, mit denen wir unsere Böden
und Gewässer belasten – all das löst sich nicht einfach auf. Es gelangt in unser
Trinkwasser, in unsere Atemluft und in unser Essen. Es ist allerhöchste Zeit,
das zu beenden. In einigen Bereichen haben wir heute schon längst die
Belastungsgrenze unseres Planeten überschritten. Darum stellen wir Grünen die
Umwelt und den Erhalt unserer Lebensgrundlage in das Zentrum unserer Politik.
Wer die Umwelt schützt, kämpft für eine lebenswerte und gerechte Welt für alle.
Wir Grünen wollen unser Naturerbe, die biologische Vielfalt der Erde, bewahren.
Wir wollen das Verramschen unserer Umwelt beenden. Wir wollen saubere Flüsse und
Seen, ohne Gülle, Medikamentenrückstände und Mikroplastik. Wir wollen Felder und
Wiesen, auf denen Insekten und Vögel einen Lebensraum finden. Unser Ziel ist es,
eine lebenswerte Welt auch für unsere Kinder und die kommenden Generationen zu
erhalten. Dafür streiten wir mit Leidenschaft.
Kein Leben ohne Wasser
Wasser ist die Wiege allen Lebens und unser Lebensmittel Nummer eins. Wir müssen
es daher vor Verschmutzung schützen. Dabei steht die Vorsorge an erster Stelle.
Wir werden deshalb ambitionierte Schutzstandards für unsere Gewässer festlegen.
Die europäischen Verpflichtungen, überall einen guten ökologischen Zustand der
Gewässer zu erreichen, nehmen wir ernst. Zusätzliche Risiken wollen wir
ausschließen. Darum lehnen wir Fracking nachdrücklich ab. Chemikalien in den
Boden zu pressen und damit das Trinkwasser zu gefährden, nur um so auch noch den
letzten Rest Erdgas und Öl zu fördern, ist unverantwortlich.
Diesen vorsorgenden Blick nehmen wir auch beim Hochwasserschutz ein. Wir beugen
vor, indem wir Bächen und Flüssen Raum lassen, sich wieder naturnah zu
entwickeln. Wir verlegen Deiche zurück und weisen Überschwemmungsgebiete aus.
Das ist gut für den Hochwasserschutz und für eine artenreiche Tier- und
Pflanzenwelt, die in ausgedehnten Flussauen wichtige Rückzugsräume findet. Um
unser Grundwasser, unsere Flüsse und Seen vor giftigem Nitrat zu schützen,
werden wir die Güllefluten aus der industriellen Landwirtschaft eindämmen. Wir
wollen unser Wasser besser und wirksamer vor gefährlichen Schadstoffen, die auch
Menschen unfruchtbar machen können oder krebserregend sind, schützen. So können
wir auch Milliardenkosten bei der Reinigung des Trinkwassers einsparen.
Über die Flüsse gelangen Müll und Schadstoffe auch in die Meere, wo sie großen
Schaden anrichten. Medikamentenrückstände und Schwermetalle reichern sich in der
Nahrungskette an. Nitrat und Phosphat aus der Landwirtschaft befeuern die
Algenblüte und schaffen Todeszonen in den Meeren. Acht Millionen Tonnen Plastik
landen jedes Jahr in unseren Ozeanen. Wir akzeptieren nicht, dass die Meere ein
Raum ohne Leben werden, in dem es mehr Plastik als Fische gibt. Deshalb wollen
wir auch mit Mikroplastik in Kosmetikprodukten Schluss machen. Wir fördern
umweltverträgliche Kunststoffe, die im Meer rückstandsfrei zerfallen.
Das Leben in den Meeren steht auch durch zweifelhafte Fischereipraktiken, wie
dem Einsatz von Grundschleppnetzen, und zu hohen Fischereiquoten massiv unter
Druck. Nach wie vor fischen europäische Trawler die Meere vor Afrikas Küsten
leer und gefährden damit nicht nur das Meeresökosystem, sie nehmen auch den
Fischern vor Ort ihre Lebensgrundlage. Darum wollen wir die Überkapazitäten der
europäischen Fangflotte abbauen und alle Fischereiabkommen ökologisch und sozial
verträglich gestalten. Nutzungsfreie Meeresschutzgebiete sollen dafür sorgen,
dass sich das Ökosystem Meer erholen kann. Den Einsatz von Grundschleppnetzen werden wir beenden.
Saubere Luft und gesunder Boden
Jedes Jahr sterben weltweit zehntausende Menschen, weil Stickoxide und Feinstaub
die Luft verpesten und zu Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Auch
wenn sich bei uns der Himmel über den Städten nicht gelb einfärbt wie in vielen
Städten Asiens, ist auch bei uns der Kampf für saubere Luft längst noch nicht
gewonnen. Jährliche Messungen zeigen, dass vielerorts Grenzwerte bei Feinstaub
und Stickoxiden überschritten werden. Hauptursache sind Millionen von
Dieselautos, die infolge der Tricks und Manipulationen der Autoindustrie die
Grenzwerte im Alltagsbetrieb oft um ein Vielfaches überschreiten. Wir wollen,
dass die betroffenen Autos so schnell wie möglich auf Kosten der Hersteller
nachgerüstet werden, damit die Halter nicht die Leidtragenden von Fahrverboten
sind, die die Bundesregierung mit ihrer Untätigkeit zu verantworten hat. Zum
Schutz der Menschen wollen wir eine blaue Plakette einführen. Nur so kann es
gelingen, die Luft in unseren Städten sauber zu bekommen.
Auch unsere Böden sind weltweit in Gefahr und brauchen dringend Schutz. Immer
mehr landwirtschaftliche und naturnahe Flächen in Deutschland werden
zubetoniert. Die Industrialisierung der Landwirtschaft überlastet unsere Böden
mit Gülle und Pestiziden, entwässert und verdichtet sie. So können sie ihre
wichtige Funktion für einen funktionierenden Naturhaushalt und als
Kohlenstoffspeicher nicht erfüllen. Wir Grünen wollen, dass künftig nicht mehr
Flächen in Anspruch genommen werden, als an anderer Stelle wieder freigelegt
werden. So stoppen wir den Flächenfraß. Hektarweise liegen alte Industrieflächen
brach, die man noch nutzen kann. So ermöglichen wir wirtschaftliche Entwicklung,
ohne dabei grüne Wiesen einzuebnen.
Wir schützen Pflanzen und Tiere
Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten, die Bedrohung der gesamten
biologischen Vielfalt, hat unabsehbare Konsequenzen für das ökologische
Gleichgewicht der Erde. Der Schutz der biologischen Vielfalt ist bei uns genauso
wichtig wie in den tropischen Regenwäldern oder in der Arktis. Jede dritte Art
ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Zu den Hauptgründen zählt die
industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden und Monokulturen. Heute kann
man von Flensburg nach Freiburg fahren, ohne immer wieder die Frontscheibe
seines Autos von Insekten reinigen zu müssen. Das ist keine gute Nachricht. Denn
„Pflanzenschutz“ heißt in der industriellen Landwirtschaft heute vor allem
Insektenvernichtung. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der fliegenden
Insekten um 80 Prozent abgenommen. Damit wird die Nahrungskette schon zu Beginn
durchtrennt: Findet die Schwalbe keine Mücke, sind auch ihre Tage gezählt. So
löschen wir die “Festplatte” unserer Natur jeden Tag ein Stück mehr und
hinterlassen biologische Einöde statt blühender Landschaften. Auch unsere
Ernährung hängt von funktionierenden Ökosystemen ab: Ohne die
Bestäubungsleistung der Bienen sähen unsere Supermarktregale ganz schön leer
aus.
Wir Grünen setzen dagegen auf konsequenten Natur- und Artenschutz. Damit
erhalten wir nicht nur die natürliche Vielfalt und Schönheit der Landschaft,
eine intakte Natur leistet auch unbezahlbare Dienste, zum Beispiel im Wasser-,
Boden- und Luftschutz, und stellt wichtige Grundstoffe für unzählige Produkte,
etwa in der Chemie und Medizin, zur Verfügung.
Immer neue Gewerbegebiete, Straßen und Siedlungen planieren die Natur zu und
zerstören die letzten wilden Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen. Wir
Grünen wollen stattdessen Wildnis zulassen und schützen Wälder, die sich wieder
zu Urwäldern entwickeln. So wie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wo
unsere Landesregierungen zwei neue Nationalparks erkämpft haben. Natur hat für
uns auch dann einen Wert, wenn dieser nicht in Euro und Cent ausgedrückt werden
kann. Die Praxis der Land-, Fischerei- und Forstwirtschaft soll sich künftig am
Schutz der biologischen Vielfalt ausrichten. Bei Eingriffen in die Natur werden
wir die Ausgleichsregelungen so gestalten, dass stets der größte Nutzen für die
Natur und den Naturschutz finanziert wird.
Ressourcen schonen - Vom Müllberg zum Kreislauf
Stetig steigt die Müllflut. Einige Hersteller gestalten ihre Produkte so, dass
sie nicht reparierbar sind. Damit schaden sie der Umwelt und den
Verbraucherinnen und Verbrauchern. Ökologisch vorteilhafte Pfandsysteme werden
von Getränkeindustrie und -handel mit Unterstützung der Bundesregierung gezielt
unterlaufen. Wir Grünen wollen, dass unsere Ressourcen geschützt werden. Mit
einer Ressourcenabgabe für die Produzenten wollen wir eine echte
Kreislaufwirtschaft fördern. Alle, die Ressourcen nutzen, sollen für die Kosten
des Recyclings mitbezahlen. Auch heute noch wird Abfall nicht ausreichend in den
Kreislauf zurückgeführt. Mit einem Wertstoffgesetz, das anspruchsvolle
Verwertungsquoten festschreibt, machen wir Haus- und Gewerbemüll zu einer Quelle
für Neues. Wir wollen eine Kreislaufwirtschaft, die mit neuen Produkten neue
Märkte erschließt und neue Arbeitsplätze schafft und zugleich unseren
Rohstoffverbrauch entscheidend verringert.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Für sauberes Wasser ohne Gift und Plastik
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Damit unsere Gewässer einen guten
ökologischen Zustand erreichen, richten wir das Düngerecht an ihrem Schutz aus.
Wir zeigen dem unnötigen Einsatz von Mikroplastik in Kosmetikprodukten die rote
Karte und unterstützen die Entwicklung umweltverträglicher Kunststoffe.
Hersteller von problematischen Medikamenten, Chemikalien und Pestiziden wollen
wir mit in die Verantwortung nehmen, die Schäden zu beseitigen.
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Aus Abfall Rohstoffe machen
Um innerhalb der ökologischen Grenzen unserer Erde zu wirtschaften, sind weniger
Abfall und mehr Recycling entscheidend. Deshalb sagen wir: Schluss mit der
Verschwendung! Wir werden ein Wertstoffgesetz auf den Weg bringen, das der
Wiederverwendung Vorrang einräumt und die Müllverbrennung zu Dumpingpreisen in
Kraft- und Zementwerken beendet. Mit einer Ressourcenabgabe für die Produzenten
werden wir eine Kreislaufwirtschaft fördern, die alle Wertstoffe in den Blick
nimmt und die Ressourcen schont.
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Artenvielfalt schützen
Das große Artensterben ist neben der Klimakrise die zweite existentielle
Bedrohung für unsere globalen Ökosysteme und damit auch für uns Menschen. Wir
wollen unsere Natur und unseren Artenreichtum schützen. Dazu werden wir den
Naturschutz übergreifend in allen Politikbereichen verankern. Den Biotopverbund
wollen wir bundesweit ausbauen und Wildnisgebiete aus der Nutzung nehmen. Einer
der größten Artenkiller ist die industrialisierte Landwirtschaft, besonders der
flächendeckende massive Einsatz von Gülle und Pestiziden. Wir werden deshalb
Sofortmaßnahmen ergreifen, um ihn möglichst schnell einzudämmen.
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Fischerei mit Grundschleppnetzen wird zwar als Problem benannt, eine Forderung resultiert daraus bisher aber nicht.
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